Philosophie Lexikon der Argumente

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Sprache, Philosophie: eine Menge von zu einem Zeitpunkt fixierten lautlichen oder schriftlich kodierten Formen zum Austausch von Informationen bzw. von Unterscheidungen innerhalb einer Gemeinschaft, deren Mitglieder in der Lage sind, diese Formen als Zeichen oder Symbole zu erkennen und zu interpretieren. Im weiteren Sinn auch Zeichensysteme, die von Maschinen verarbeitet werden können. Siehe auch Kommunikation, Sprachregeln, Bedeutung, Bedeutungswandel, Information, Zeichen, Symbole, Wörter, Sätze, Syntax, Semantik, Grammatik, Pragmatik, Übersetzung, Interpretation, Radikale Interpretation, Unbestimmtheit.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Nikolaus von Cues über Sprache - Lexikon der Argumente

Gadamer I 440
Wort/Begriff/Nikolaus von Kues/Gadamer: Als Entfaltung der Einheit
Gadamer I 441
des Geistes behalten die in Worte fallenden Begriffe gleichwohl den Bezug zu einem natürlichen Wort (vocabulum naturale), dessen Rückschein in ihnen allen ist (relucet), so sehr auch die einzelne Benennung beliebig sein mag(1) (impositio nominis fit ad beneplacitum).
Gadamer: Man mag sich fragen, was das für ein Bezug ist und was das für ein natürliches Wort sein soll. Aber dass die einzelnen Wörter der einen Sprache mit denen jeder anderen insofern eine letzte Übereinstimmung besitzen, als alle Sprachen Entfaltungen der einen Einheit des Geistes sind, hat einen methodisch richtigen Sinn.
Ursprache/Wissen/Nikolaus von Kues: Auch der Cusaner meint mit dem natürlichen Wort nicht das Wort einer Ursprache, die der menschlichen Sprachverwirrung noch vorauslag. Eine solche Adamssprache im Sinne einer Lehre vom Unterschied liegt ihm ganz fern. Vielmehr geht der Cusaner von der grundsätzlichen Ungenauigkeit alles menschlichen Wissens aus. Das ist bekanntlich seine Erkenntnislehre, in der platonische und nominalistische Motive sich kreuzen: alle menschliche Erkenntnis ist bloße Vermutung und Meinung (coniectura, opinio).(2)
>Unbestimmtheit
, >Wörter, >Wortbedeutung, >Referenz, >Bedeutung, >Wissen.
Es ist diese Lehre, die er nun auf die Sprache anwendet. So kann er die Verschiedenheit der nationalen Sprachen und die scheinbare Beliebigkeit ihres Wortschatzes anerkennen, ohne deshalb schon einer rein konventionalistischen Sprachtheorie und einem instrumentalistischen Begriff von Sprache zu verfallen.
>Übersetzung, >Vokabular.

1. Das wichtigste Zeugnis, auf das wir im folgenden bezogen sind, ist Nic. Cus., Idiota De Mente Ill, 2: »Quomodo est vocabulum naturale et aliud impositum secundum illud citra praeclslonem.
2.Vgl. zuletzt die belehrende Darstellung von J. Koch, vgl. S. 438 Anm. 64.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Nikolaus von Cues

Gadamer I
Hans-Georg Gadamer
Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010

Gadamer II
H. G. Gadamer
Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977

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